Plötzliche Angstzustände, Panik oder innere Unruhe ohne erkennbaren Grund? Das steckt dahinter.
Aktualisiert: 20. Juni
Plötzliche Angstzustände können viele Ursachen haben. Natürlich sind diese, wenn sie sich spontan zeigen und kein offensichtlicher Grund vorliegt, zunächst einmal besonders beängstigend. Schließlich neigen wir dazu, hinter jedem Symptom auch den Auslöser zu verstehen.

Inhalt
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1. Plötzliche Angstzustände haben einen Grund!
Eins kann ich dir vorab sagen: Du bist keinesfalls allein mit diesen überwältigenden Gefühlen. In Deutschland erleben tausende Menschen jeden Tag genau diese Situation. Ein häufiger und daher auch bei dir möglicher Grund könnte ein übermäßiger Stresspegel sein. Wenn du unter starkem Druck und Belastung stehst, kann das zu Überforderung und Unsicherheit führen. Dies kann sich in Form von Angst und Panikattacken zeigen. Selbst wenn du dich aktuell gar nicht besonders gestresst fühlst und dein Leben grundsätzlich in Ordnung zu sein scheint, kann sich dein Unterbewusstsein melden und dir durch ängstliche Gefühle, innere Unruhe oder sogar einer Panikattacke mitteilen, dass dein Nervensystem derzeit überlastet ist und du etwas ändern solltest.
Zunächst gilt für dich: Ruhe bewahren! Versuche, dich zu beruhigen und warte erst einmal eine Zeit lang ab. Wenn die Angstzustände immer wiederkommen und auch nach Tagen noch auftreten oder du vielleicht mehrere Panikattacken erlebst, solltest du unbedingt einen Fachmann aufsuchen, der dich berät. Eine gute erste Anlaufstelle ist deine Hausärztin bzw. dein Hausarzt.
In diesem Artikel möchte ich dir einen Überblick über Ängste geben, natürliche (gesunde) Ängste, aber auch Störungen. Letztere sind nichts anderes als ein Fehlalarm deines Körpers und ein sicheres Anzeichen auf ein überreiztes Nervensystem.
2. Angst und ihre Funktionen
Wir alle erleben hin und wieder Angst, die meist nach kurzer Zeit vorübergeht. In der Regel dann, wenn die Gefahr vorbei ist. Angst ist ein vollkommen natürlicher Schutzmechanismus, verbunden mit der schnellen, automatischen Bereitstellung von Energie sowie Ausschüttung von Stresshormonen.
Schutz vor Gefahren
Evolutionstechnisch betrachtet macht die Angst großen Sinn, denn sie bewahrt alle Menschen und auch Tiere vor Gefahren oder vor unbekannten Situationen, die eventuell gefährlich sein können. Die Arbeit dieses Warnsystems ist ein durchaus gesunder Vorgang. Das Stresserleben hängt lediglich mit der unangenehmen Emotion zusammen und der anschließenden Erschöpfung.
Heutzutage sind wir deutlich weniger echten Gefahren ausgesetzt, doch die Schutzfunktion des Organismus ist nach wie vor aktiv. Fehlalarme sind dadurch häufig und werden als Angststörungen bzw. Phobien bezeichnet.
Wann spricht man von einer (generalisierten) Angststörung?
Gerät unser Gefahren-Warnsystem außer Kontrolle, weil wir zum Beispiel durch Alltagsstress permanent angespannt sind, dann wird die Angst zum Selbstläufer. Betroffene erschrecken sich häufiger sogar bei Kleinigkeiten, zum Beispiel wenn das Telefon klingelt. Es liegen zwar keine wirklich erkennbaren Gefahren vor, doch der Organismus befindet sich in einer permanenten Alarmreaktion. Menschen mit Flugangst erleben diese extreme Anspannung vor und während einer Flugreise. Diese spezifische Art der Angst wird Phobie genannt.
Eine generalisierte Angststörung dagegen liegt vor, wenn Betroffene gar nicht genau sagen können, wovor sie sich eigentlich fürchten. Sie empfinden mehr oder weniger permanente Anspannung und sorgen sich vor allen möglichen Alltagssituationen sowie auch oft vor der Zukunft.
3. Normale Ängste
Ängste sind per se natürliche Reaktionen auf äußere oder innere Einflüsse, die uns – wie zuvor beschrieben – warnen oder zu einer Verhaltensänderung bewegen möchten. Ohne Ängste würden wir deutlich kürzer leben. Für die Psychologie ist die Unterscheidung zwischen gesunden (normalen) und ungesunden (krankhaften) Ängsten interessant:
Angst als normale und gesunde Emotion
Phobische Störung
Panikstörung
Generalisierte Angststörung
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Sorgen und Lampenfieber
Die Sorge, wenn unser Kind von der Party zu spät nach Hause kommt, oder der Schreck, wenn uns die Kaffeetasse aus der Hand rutscht – beides sind unangenehme Gefühle und gesunde Arten der Angst, die jeder kennt. Diese Ängste oder Schreckmomente gehen nach kurzer Zeit wieder weg. Wir fühlen uns erleichtert und denken schon eine Stunde später kaum noch daran.
Auch das Unwohlsein von dem Flug oder der Präsentation vor großem Publikum sind leichte und vollkommen normale Ängste, beispielsweise durch das Gefühl, keine Kontrolle zu haben oder durch einen Blackout versagen zu können. Auch weit verbreitete Ängste wie vor Spinnen oder Höhe liegen meistens im normalen Bereich – auch wenn sie Kategorien im ICD-11 Krankheitskatalog zugeordnet werden können. Dies gilt allerdings dann nur für ausgeprägte Phobien, die das Leben einschränken.

4. Angststörungen
Phobien
Phobische Störungen (Phobien) sind klar abgegrenzte Ängste vor bestimmten Dingen oder Situationen. Sie alle haben gemeinsam, dass sie irrational sind, d.h. von ihnen eigentlich keine wirkliche Gefahr ausgeht.
Menschen mit sozialer Phobie fürchten sich vor anderen Menschen in der Angst, von Ihnen beobachtet, bewertet oder kritisiert zu werden. Betroffene haben ein geringes Selbstwertgefühl und meiden dadurch Situationen, in denen sie anderen begegnen.
Die Agoraphobie betrifft Personen, die sich außerhalb ihres Zuhauses unsicher fühlen. Sie meiden öffentliche Plätze, alleine unterwegs zu sein oder auf eine Veranstaltung zu gehen. Sie trauen sich nur dann raus, wenn sie sicher sind, dass sie jederzeit flüchten und an einen sicheren Ort zurückkehren können.
Die bekannteste Art der phobischen Störungen ist die spezifische Phobie, also die Angst vor ganz bestimmten Dingen oder Tieren wie Spinnen, Hunden, Aufzügen oder Höhe.
Wie zuvor beschrieben, ist eine gewisse Ausprägung dieser Ängste durchaus normal. Beeinträchtigen sie jedoch den Alltag über ein gewisses Maß hinaus, so dass z.B. Panikattacken oder Alpträume daraus entstehen, dann handelt es sich um eine Angststörung.
Panikstörung
Die extremste Form des Angsterlebens ist eine Panikattacke. Der Körper wird augenblicklich in eine Notsituation versetzt, die sich extrem belastend anfühlt. Manche Menschen glauben in dem Moment zu sterben, andere wiederum spüren eine äußerste Form der Verzweiflung.
Bei einer Panikstörung kommen diese Ängste immer wieder, Betroffene erkennen jedoch meist keinen konkreten Auslöser. In den meisten Fällen ist die äußerst negative Bewertung eines Körpergefühls oder Gedanken der Grund für eine Attacke. Aus einer Panikstörung entwickelt sich oft eine starke Erwartungsangst (Angst vor der Angst), da Betroffene sich davor fürchten, wieder eine Panikattacke zu erleben.
Generalisierte Angststörung
Ähnlich häufig wie die Panikstörung kommt in der Bevölkerung die generalisierte Angststörung vor. Diese ist durch ein permanentes Gefühl der diffusen Angst und körperlichen Anspannung charakterisiert. Oft ist diese Störung verbunden mit einer ausgeprägten Sorge um sich selbst und/oder Familienangehörige und Freunde. Die Sorgen drehen sich meistens um schwere Krankheiten, Katastrophen oder den Tod. Eine generalisierte Angststörung schränkt das Leben von Betroffenen ein, hinzu kommen häufig körperliche Symptome (Psychosomatik) wie Tinnutus oder Magenschmerzen.

5. Wann ist Angst krankhaft?
Personen, die Angst haben, wissen oft nicht, ob diese im normalen Bereich liegen oder bereits als krankhaft gelten und dadurch behandelt werden müssen. Grundsätzlich solltest du als Betroffene(r) in jedem Fall mit deinem Arzt offen darüber sprechen.
Dieser kann dir einerseits bei der Abklärung helfen, körperliche Ursachen auszuschließen. Andererseits ist er ein guter erster Ansprechpartner, wenn es um weitere Betreuung wie z.B. eine Psychotherapie geht. Eine grobe Einschätzung, ob deine Angst eine Störung ist, kannst du anhand der folgenden drei Faktoren vornehmen:
Intensität
Wie sehr belasten mich die Angstsymptome in meinem Alltag und auch nachts?
Beispiele: Die Spinne in der Wohnung erschreckt dich zwar, das Problem ist aber meist schnell beseitigt und beschäftigt dich nicht weiter. Jede Nacht schweißgebadet aufschrecken, ist jedoch meist auch für den folgenden Tag eine Belastung.
Häufigkeit und Dauer
Sucht mich die Angst regelmäßig heim, also mehrfach pro Monat oder sogar pro Woche? Und gibt es Nachwirkungen?
Die generalisierte Angststörung ist ein Extremfall, da die Angst (oft mit Pausen) fast durchgehend da ist. Morgens regelmäßig in einen angstbesetzten Gedankenkreislauf zu kommen, zählt auch sehr wahrscheinlich dazu. Eine Ausnahme vom Häufigkeits-Kriterium ist die Panikstörung: Diese ist auch dann ein Krankheitsbild, wenn du nur selten eine Panikattacke erleidest.
Beeinträchtigung
Werden wichtige Lebensaufgaben (der Job, das Kümmern um die Kinder, Einkaufen gehen usw.) von meiner Angst eingeschränkt?
Hier haben Betroffene meist eine sehr treffende subjektive Einschätzung, inwieweit ihre Ängste eher „nebensächlich“ oder doch „beeinträchtigend“ sind.
Wie schon mehrfach erwähnt, lass dich am besten von einer Ärztin oder einem Arzt deines Vertrauens beraten. Gerade bei Ängsten solltest du auf keinen Fall den ganzen Tag "Dr. Google" fragen.
Wenn du möchtest, kannst du dich gerne an mich wenden. Ich habe mit hunderten wunderbaren Menschen gesprochen, die selbst nicht mehr weiterwussten. Und ich habe diese Phasen auch durchlebt. Deshalb biete ich dir einen kostenlosen und unverbindlichen telefonischen Austausch an, der alleine schon Vielen weitergeholfen hat, die sich mit ihrem Problem alleine und unverstanden fühlten. Meine Hilfe ersetzt keine Therapie und keinen Arzt! Aber ich kann dir (zusätzlich) helfen, entspannter und stressfreier zu leben und auch in hektischen Zeiten souverän zu bleiben.
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Über den Autor

Motiviert durch seine eigene Erfahrung mit Ängsten und Burnout
Als dreifacher Familienvater, hauptberuflich in der Technologiebranche, coacht Axel Witzgall mitten aus dem Leben mit allen seinen täglichen Herausforderungen, und nicht ausschließlich aus dem Lehrbuch. Die Grundlagen seiner Beratung bilden, neben der eigenen Erfahrung, das Psychologie-Studium an der ALH-Akademie in Köln sowie Weiterbildungen als Achtsamkeits- und Meditationstrainer und in der Positiven Psychologie.
Vor einigen Jahren litt er selbst an einem Burnout und einer generalisierten Angststörung. Das war ausschlaggebend für sein anschließendes Psychologie-Studium und seine Vision, anderen Menschen zu helfen und die Praxis "Serenidad" (aus dem Spanischen: Gelassenheit) im Rhein-Sieg-Kreis nahe Köln/Bonn zu gründen.
Durch diese persönlichen Erfahrungen und hunderten Gesprächen, als Berater, aber auch früher als Patient, weiß Herr Witzgall - anders als viele Therapeuten und Ärzte - wie sich diese Lebenskrisen anfühlen, was man in den Zeiten braucht und was langfristig wirklich hilft.